Nach immerhin 6 Stunden auf dem Wasser beschlossen wir am Nachmittag, in Richtung Westküste zu fahren, so weit wir es heute noch schaffen sollten. So ging es zunächst in südlicher Richtung wieder zurück auf dem Island Highway, später westlich auf dem Highway #4. Wir waren alle schon recht müde, als wir kurz hinter Port Alberny den Sproat Lake Provincial Park ansteuerten. Zwar waren alle Campsites belegt, jedoch durften wir auf dem als Overflow Camping ausgewiesenen Parkplatz am See unser Nachtlager aufschlagen, allerdings nicht ohne einen Obolus zu entrichten, der dann immerhin die Nutzung der WCs und Duschen einschloss. Ein Bad im und ein Picknick am See, während das Tageslicht bereits langsam schwand - das kam uns gerade recht. Das riesige Wasserflugzeug auf dem See entpuppte sich später als ein Martin Mars Water Bomber, ein bei Waldbränden eingesetztes Löschflugzeug, das den Sproat Lake als Start- und Landebahn sowie zur Aufnahme des Löschwassers nutzt. Bis zu 27 Tonnen Wasser kann es aufnehmen und zählt damit zu den größten Löschflugzeugen der Welt. Nach einem kurzer Spaziergang zu den Petroglyphs (prähistorische Felszeichnungen) am Seeufer fielen wir zufrieden in unsere Betten.
Dienstag, 9. August 2011
Whale Watching
Es war schon wieder früh Aufstehen angesagt, denn heute sollte es auf die lang ersehnte Whale Watching Tour gehen. Als wir beim Veranstalter Campbell River Whale Watching and Adventure Tours ankamen, wurden wir unserem Guide, Aaron, zugeteilt und bekamen unseren Ganzkörperanzüge, denn es musste wieder ein Zodiac sein. Wie wir leider herausfinden mussten, war dieses Zodiac viel komfortabler und somit langweiliger als das vor vier Jahren. Aber diesmal waren es andere Wale. Aus dem kleinen Hafen hinaus zwischen die vielen Inseln. Schon nach kurzer Zeit sahen wir ein Weißkopfseeadler-Pärchen und unser Guide lockte sie mit einem toten Fisch vom Baum, sodass wir sie gut sehen konnten und Hubertus super Bilder machen konnte. Dann ging es weiter an verschieden Inseln vorbei in Richtung der Orcas. Während wir in ihre Richtung fuhren, begleiteten uns mehrere Pacific white-sided dolphins, was unseren Guide wunderte, denn manchmal stehen die Delphine auf der Speisekarte der Orcas. Nachdem die Delphine uns verlassen hatten und wir noch einige Kilometer weiter gefahren waren, sahen wir sie: die Orcas. Orcas reisen in Familien, manche bleiben ein Leben lang bei ihren Müttern. Manchmal, wenn die Familie zu groß ist, dann gründen die Töchter eine eigene Familie. Es gibt zwei verschiedene Sorten von Orcas: Residents und Transients. Residents leben das ganze Jahr über in einer Region und reisen in dieser umher. Transients reisen teilweise um die ganze Welt oder jedes Jahr ähnliche Routen. Zum Schutz der Wale müssen alle Boote 100 m von den Walen entfernt bleiben. Die Familie die wir sahen war ein Transient Pod. Wir konnten mehrere Männchen und Weibchen beobachten, außerdem ein sehr junges Kalb, vielleicht ein bis zwei Wochen alt. Ein rießiges Männchen war auch dabei, unser Guide sagte so einen großen Orca hätte er noch nie gesehen. Da Forscher Bilder zur Identifikation machen, wussten wir, dass dieser Wal schon einmal gesichtet wurde, er ist ungefähr 41 Jahre alt. Manche der Mitglieder dieser Familie wurden von Forschern noch nie gesehen, was darauf schließen lässt, dass sie noch sehr jung sind. Durch die hereinkomende Flut enstehen zwischen den Inseln Malströme, kleinere und größere Strudel durch die wir durchgefahren sind. Auch die Wale wurde durch die Flut zum Spielen angeregt. Und so kamen wir zu dem einmaligen Erlebnis Orcas springen zu sehen. Es war unglaublich zu sehen wie das rießige Männchen vollkommen das Wasser verläßt um dann hineinzuplatschen. Dann ging es weiter um die Resident killer whales anzuschauen. Diese Familie bestand aus einem Weibchen und zwei Männchen. Das Weibchen ist über 70 Jahre alt, die Männchen sind in ihren Dreißigern. Danach legten wir auf einer Insel an um Mittag zu essen. Es gab Wraps, Zitronenkuchen, Karottenkuchen, Kaffee and Kakao, es schmeckte köstlich. Auf der Fahrt zurück zum Hafen ging es durch schöne Insellandschaft, aber leider ohne Wale. Alles in allem ein sehr schöner Tag.
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